Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (kurz: DGE) hat auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Qualitätsstandards beschrieben, die die Bedingungen für gesunde Mensa-Kost definieren. Gefördert wurde dieses Projekt auf Beschluss des Deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Gastronomiebetriebe, die ihre Speisen mindestens sechs Monate nach diesen Regeln produzieren, können sich um eine Zertifizierung bewerben. Das Studiwerk Trier hat dieses Zertifizierungs-Audit jüngst erfolgreich (mit 91 von 100 Punkten) bestanden und zählt damit zu den ersten drei Mensa-Standorten in Deutschland, die die DGE-Zertifizierung „STUDY&FIT“ tragen. Zertifiziert wurden die Mischkostlinie und die Zwischenverpflegung.
Der Studiwerk-Geschäftsführer Andreas Wagner erklärt dazu: „Wir freuen uns sehr, unseren Mensa-Gästen zukünftig eine Speisenqualität zu bieten, wie man sie kaum in der Gemeinschaftsverpflegung vorfindet. Das Studiwerk Trier ist erneut“ seiner Pionier-Rolle gerecht geworden und unsere Studierenden dürfen sich einmal mehr unserer Qualitätsorientierung sicher sein. Im Nachgang zur Ausweisung des Carbon Foodprints unserer Speisen ist das ein weiterer Schritt auf unserem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.“
Die stellvertretende Geschäftsführerin Alexandra Reitz verweist auf die vorausgegangenen Anstrengungen: „Diese Zertifizierung hat unseren Kolleginnen und Kollegen in der Campusgastronomie vom Einkauf über das Lager bis hin zur Küche viel abverlangt. Die Mensen haben sich durch die DGE-Umstellung weitgehend komplett neu erfunden.“
So galt es, aufgrund der gänzlich neuen Speisepläne neue Lieferantenbeziehungen zu knüpfen, für die großen Mengen an Frischware (80 Prozent des verarbeiteten Gemüses werden täglich frisch angeliefert) geeignete Lagerflächen bereitzustellen und die Produktion verstärkt auf „à la minute“ zu verändern.
Die konkreten Vorgaben der DGE bezüglich der Rezepturen betrafen insbesondere folgende gesundheitsrelevante Grundzutaten:
Moderate Verwendung von Fett im Essen. (Daher wird weitgehend auf Butter, Sahne und Milch beim Kochen verzichtet und stattdessen mit hochwertigen pflanzlichen Speiseölen, Joghurt und Quark sowie Soja- und Hafermilchprodukten gekocht.)
Zucker kommt nur noch reduziert zum Einsatz und wird teilweise durch Agavendicksaft oder Ahornsirup ersetzt. Der Verbrauch an Jodsalz wurde halbiert, die Zugabe von frischen Kräutern und vielfältigen Gewürzen wurde deutlich erhöht. Es finden sich auch ganz neue Lebensmittel wie Berglinsen, Ebly oder Mandelmus (zum Verfeinern der Soßen) in den Rezepturen der Menüs.
Im Ergebnis dürfen sich die Mensagäste nun auf folgende beispielhaft genannte gesunde Leckereien freuen:
Rotbarsch mit Zucchini-Auberginenragout und Naturreis
Gnocchi-Auflauf mit Auberginen, Zucchini, Tomaten und Mozzarella
Rindergeschnetzeltes mit frischen Bohnen und Süßkartoffel-Stampf
Hähnchenbrustfilet mit Kräuterkruste, Brokkoli, Naturreis und Sauce Hollandaise
Das Studiwerk kommt damit dem in zahlreichen Befragungen ermittelten Wunsch der jungen Mensagäste nach Frische, Gesundheit und Abwechslung nach.
Im Sinne der DGE gehören nun auch grundsätzliche Informationen über gesunde Ernährung zum Kommunikationsprogramm im Studiwerk, angefangen von den Nährwertangaben im Speiseplan bis hin zur Einladung, den täglichen Gratisapfel an den Mensa-Kassen mit aufs Tablett zu nehmen.
Das sagen Fachleute aus unserem Netzwerk zur erfolgreichen Zertifizierung:
Sophie Lungershausen (Geschäftsführerin der Lokalen Agenda 21 Trier e.V.):
„Mit der Zertifizierung ebnet das Studierendenwerk Trier einen Weg hin zu einer nachhaltigen Ernährungswende und ist somit ein wichtiger Vorreiter im Bereich klimafreundlicher Außer-Haus-Verpflegung. Wir freuen uns sehr, das Studierendenwerk Trier als erfahrenen Partner im Ernährungsrat für die Region Eifel-Mosel-Hunsrück zu wissen - einen Partner mit Expertise, Durchhaltevermögen und zukunftsorientierter Vision.“
Prof. Dr. Christina Heidt, Professur für "Ernährung & Gesundheit“, Hochschule Trier:
„Der Erhalt der DGE-Zertifizierung nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ist ein wichtiger Meilenstein für die Mensa der Universität/Hochschule Trier, weil er zeigt, dass hier gesundheitsfördernde, verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Verpflegung konsequent umgesetzt wird – ein Beitrag, der die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Studierenden und Mitarbeitenden stärkt.
Zugleich verdeutlicht das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) vom Juli 2025, dass die Außer-Haus-Gastronomie eine entscheidende Rolle dabei spielt, neue Ernährungsstile näherzubringen. Mit ihrem vielfältigen Angebot übernimmt die Mensa Trier eine Vorbildfunktion und zeigt, wie gesunde, ausgewogene und nachhaltige Verpflegung die Zukunft gestaltet und positive Impulse setzt.“
Lisa Dörfler, Referentin Klimaschutz und Wohlfahrt, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V. (Der Paritätische):
„Das Studierendenwerk Trier zeigt seit Jahren eindrucksvoll, was mit entsprechender Überzeugung und Kreativität im Bereich einer nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung möglich ist. Die Verpflegung stellt für soziale Organisationen einen wichtigen Hebel für Klima- und Umweltschutz sowie die Gesundheitsförderung der Zielgruppen dar. Von den Erfahrungen des Studierendenwerks können auch viele andere Organisationen profitieren.“
Weitere Informationen zur DGE-Zertifizierung unter: